Leider konnte ich nicht sehen, was der Herr Sanchez da für ein Gesicht machte. Lara beschrieb es später so: „Nach dem ich meinen Satz zu Ende gesprochen hatte, fiel ihm Augenblicklich die Kinnlade bis an den Boden des Krankenwagens. Ich fürchtete fast, er hätte auch die Bodenplatte durchschlagen. Das passierte aber dann doch nicht. Stattdessen änderte das Gesicht, des gut aussehenden Mannes. Zuerst wich die Bräune aus seinem Gesicht, dann wurde es rot.“
Gesagt hatte er erstmal nichts. Stattdessen wurde es eisig und still. Und während der ganzen Fahrt zum Krankenhaus blieb es das dann auch. Die Stimmung war… bedrückend. Eigentlich wäre es sogar besser gewesen, wenn er irgendetwas gesagt hätte. Vielleicht sogar gebrüllt hätte. Aber so… Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Als ob er uns in unserem eigenen Saft kochen wollte.
Nicht das mir das Angst machte. Als Emergency Commander konnte ich mir gewisse Freiheiten heraus nehmen. Und mein Gott ich liebte diese Frau. Und er würde mich ganz bestimmt nicht davon abhalten sie zu heiraten. Er konnte mir nur den Posten als Emergency Commander wegnehmen. Aber nach fast einem Jahr in diesem Amt konnte ich nicht sagen, dass ich wirklich böse deswegen werden würde. Andererseits war es schlecht für die Menschen, wenn ich „gefeuert“ werden würde…
Nach einer Ewigkeit kamen wir dann doch noch am Krankenhaus an. Endlich war das plärren verstummt. Die Heckklappte öffnete sich und die Bahre setzte sich wieder in Bewegung. Kurz darauf fühlte ich, wie eine gummierte Hand meinen Arm packte. Wohl um den Puls zu fühlen, denn der Sani hatte das EKG während der Fahrt entfernt. Die Trage vom Typ Mark 4 wurde in das Krankenhaus geschoben. Die Gummihand entfernte sich, dafür wurde mir allerdings wieder ein EKG auf die Brust geklebt. Dann kamen wir in einen Raum. Aufgrund der merkwürdigen Klangkulisse darin, öffnete ich die Augen, was eine Schwester mit einem „Patient bei Bewusstsein“ quittierte. Ich erkannte, dass ich in der Notaufnahme in einem Behandlungsraum war. Die Klänge waren durch die Fließen verzerrt worden.
Für einen Moment war der Raum leer. Lara und Fabio hatten draußen warten müssen. Aber nicht lange und eine ältere Ärztin kam ins Zimmer. „Was haben wir denn hier“, sagte sie freundlich. Nach einem schnellen Blick in die Akte, welche auf einem sehr edel aussehenden Holztisch gelegen hatte redete sie weiter: „Mr. Cooper, sie hatten Glück das sie rausgeholt wurden. Etwas länger und ihre Lunge wäre jetzt nicht mehr so fit. Natürlich war es auch hilfreich, dass Sie nicht Rauchen. Ich denke, nach der Abendvisite könne sie bereits nach Hause. Trotzdem würde ich Ihnen gerne noch ein paar Fragen stellen, wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen.“ „Sicher, schießen Sie los!“ Inzwischen fühlte ich mich deutlich besser, jedoch fühlte ich in mir ein unbändiges Verlangen ein kühles Glas Wasser hinter zu stürzen. Das fügte ich auch direkt an. „Könnte ich bitte einen Schluck zu trinken bekommen?“ „Gewiss, Moment.“ Sie verschwand nach draußen in den Gang, ich konnte hören wie sie mit Fragen über-schüttet wurde. Was genau gefragt wurde verstand ich leider nicht.
Nach einigen Minuten kehrte sie mit einem Glas und einer kleinen Flasche wieder zurück. Sie goss ein wenig der Flüssigkeit in ein Glas und gab es mir dann. Abwartend blicke die Ärztin mich an, während ich meine Kehle benetze. „Archh“, machte ich. So gut hatte Wasser noch nie geschmeckt.
„So… Wie fühlen Sie sich?“ Kritisch beäugte sie mein Gesicht, das Rußgeschwärzt war. „Ich fühle mich bedeutend besser, als noch am Ort des Geschehens“, antwortete ich aufrichtig. „Und wie geht es mit der Atmung?“ „Es kratzt etwas im Hals, aber seit ich etwas getrunken habe ist auch das schon deutlich besser.“
Sie setzte so ein Denker-Gesicht, wie ich es schon von Manuela kannte, auf. Musste wohl so ein Ärzte- oder Akademikerding sein. Ich konnte, Frau Dr. Renke wie ich in-zwischen von ihrem Namensschild erfahren hatte, dabei zu sehen, wie sie einmal quer durch den Raum und wieder zurück marschierte. Dann hatte sie einen Ent-schluss gefasst. „Wir machen es so wie ich bereits vermutet hatte. Heute Abend sind Sie wieder zuhause! Gute Besserung und schönen Tag noch!“ Damit rauschte sie ab.
Etwas später am Tag, es musste wohl so gegen halb 4 gewesen sein, kam Lara ganz aufgeregt ins Krankenzimmer. Sie strahlte über beide Backen und ich könnte förmlich sehen, wie ich gleich von ihr überrollt werden würde. „Tom!!! Ich weiß wohin unsere Hochzeitsreise geht! Das Emergency Department hat Angeboten uns zum Mars zu schicken!“ Während mir die Kinnlade nach unten fiel, stotterte ich: „Was, …. …. .. wwie… we..“ Weiter kam ich gar nicht. Stattdessen beugte sie sich über drückte mich und Schamatze mir einen Kuss auf den Mund. Ich immer noch völlig verdattert, rat-terte sie los: „Danke! Ich wusste, dass dir das gefallen würde! DANKE!!!“ Völlig aus dem Häuschen hüpfe sie zur Tür, in den Gang und diesen dann hinunter… Sie hatte die Tür nicht geschlossen und so hörte ich, wie sie in Ihrem…. ich nenne es mal Wahn, etwas umschmiss. Aus dieser Nummer raus zu kommen würde wohl nicht so leicht werden.
Nur wenige Sekunden später kam Väterchen Frost zu Tür rein. Natürlich war es nicht der russische Weihnachtsmann in höchsteigner Person. Es war kein geringerer als der Mächtigste Sekretär der Welt! Aber mit seinem Eintreten war die Temperatur sicher um 10 Grad gesunken. „Ich weiß, was Sie sagen möchten. Man sollte nicht mit den Leuten zusammen sein, mit denen man arbeitet. Und unter normalen umständen hätten Sie sicher Recht. Aber sie sind an mich geraten. Das ist kein normaler Um-stand. Ich liebe diese Frau über alles. Sie ist klug, witzig und .. ich mein schauen sie sich doch an… Außerdem, und das ist noch viel wichtiger: Ich würde nie, nie, nie das Leben von Mitglieder oder untergebenen gefährden um jemand anderen zu bevorzu-gen! In meiner 12-jährigen Dienstzeit sind einige Männer gestorben. Widrige Umstän-de, Fehlentscheidungen, Bürokratie. Aber nie habe ich Leuten den Vorzug gegeben. Und ich werde jetzt damit nicht anfangen. Das mag hart klingen, aber niemandsleben ist es wert andere dafür sterben zu lassen! Und Lara würde das auch nicht gutheißen! Das können Sie gerne auch wortwörtlich so weiterleiten!“
Gesagt hatte er erstmal nichts. Stattdessen wurde es eisig und still. Und während der ganzen Fahrt zum Krankenhaus blieb es das dann auch. Die Stimmung war… bedrückend. Eigentlich wäre es sogar besser gewesen, wenn er irgendetwas gesagt hätte. Vielleicht sogar gebrüllt hätte. Aber so… Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Als ob er uns in unserem eigenen Saft kochen wollte.
Nicht das mir das Angst machte. Als Emergency Commander konnte ich mir gewisse Freiheiten heraus nehmen. Und mein Gott ich liebte diese Frau. Und er würde mich ganz bestimmt nicht davon abhalten sie zu heiraten. Er konnte mir nur den Posten als Emergency Commander wegnehmen. Aber nach fast einem Jahr in diesem Amt konnte ich nicht sagen, dass ich wirklich böse deswegen werden würde. Andererseits war es schlecht für die Menschen, wenn ich „gefeuert“ werden würde…
Nach einer Ewigkeit kamen wir dann doch noch am Krankenhaus an. Endlich war das plärren verstummt. Die Heckklappte öffnete sich und die Bahre setzte sich wieder in Bewegung. Kurz darauf fühlte ich, wie eine gummierte Hand meinen Arm packte. Wohl um den Puls zu fühlen, denn der Sani hatte das EKG während der Fahrt entfernt. Die Trage vom Typ Mark 4 wurde in das Krankenhaus geschoben. Die Gummihand entfernte sich, dafür wurde mir allerdings wieder ein EKG auf die Brust geklebt. Dann kamen wir in einen Raum. Aufgrund der merkwürdigen Klangkulisse darin, öffnete ich die Augen, was eine Schwester mit einem „Patient bei Bewusstsein“ quittierte. Ich erkannte, dass ich in der Notaufnahme in einem Behandlungsraum war. Die Klänge waren durch die Fließen verzerrt worden.
Für einen Moment war der Raum leer. Lara und Fabio hatten draußen warten müssen. Aber nicht lange und eine ältere Ärztin kam ins Zimmer. „Was haben wir denn hier“, sagte sie freundlich. Nach einem schnellen Blick in die Akte, welche auf einem sehr edel aussehenden Holztisch gelegen hatte redete sie weiter: „Mr. Cooper, sie hatten Glück das sie rausgeholt wurden. Etwas länger und ihre Lunge wäre jetzt nicht mehr so fit. Natürlich war es auch hilfreich, dass Sie nicht Rauchen. Ich denke, nach der Abendvisite könne sie bereits nach Hause. Trotzdem würde ich Ihnen gerne noch ein paar Fragen stellen, wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen.“ „Sicher, schießen Sie los!“ Inzwischen fühlte ich mich deutlich besser, jedoch fühlte ich in mir ein unbändiges Verlangen ein kühles Glas Wasser hinter zu stürzen. Das fügte ich auch direkt an. „Könnte ich bitte einen Schluck zu trinken bekommen?“ „Gewiss, Moment.“ Sie verschwand nach draußen in den Gang, ich konnte hören wie sie mit Fragen über-schüttet wurde. Was genau gefragt wurde verstand ich leider nicht.
Nach einigen Minuten kehrte sie mit einem Glas und einer kleinen Flasche wieder zurück. Sie goss ein wenig der Flüssigkeit in ein Glas und gab es mir dann. Abwartend blicke die Ärztin mich an, während ich meine Kehle benetze. „Archh“, machte ich. So gut hatte Wasser noch nie geschmeckt.
„So… Wie fühlen Sie sich?“ Kritisch beäugte sie mein Gesicht, das Rußgeschwärzt war. „Ich fühle mich bedeutend besser, als noch am Ort des Geschehens“, antwortete ich aufrichtig. „Und wie geht es mit der Atmung?“ „Es kratzt etwas im Hals, aber seit ich etwas getrunken habe ist auch das schon deutlich besser.“
Sie setzte so ein Denker-Gesicht, wie ich es schon von Manuela kannte, auf. Musste wohl so ein Ärzte- oder Akademikerding sein. Ich konnte, Frau Dr. Renke wie ich in-zwischen von ihrem Namensschild erfahren hatte, dabei zu sehen, wie sie einmal quer durch den Raum und wieder zurück marschierte. Dann hatte sie einen Ent-schluss gefasst. „Wir machen es so wie ich bereits vermutet hatte. Heute Abend sind Sie wieder zuhause! Gute Besserung und schönen Tag noch!“ Damit rauschte sie ab.
Etwas später am Tag, es musste wohl so gegen halb 4 gewesen sein, kam Lara ganz aufgeregt ins Krankenzimmer. Sie strahlte über beide Backen und ich könnte förmlich sehen, wie ich gleich von ihr überrollt werden würde. „Tom!!! Ich weiß wohin unsere Hochzeitsreise geht! Das Emergency Department hat Angeboten uns zum Mars zu schicken!“ Während mir die Kinnlade nach unten fiel, stotterte ich: „Was, …. …. .. wwie… we..“ Weiter kam ich gar nicht. Stattdessen beugte sie sich über drückte mich und Schamatze mir einen Kuss auf den Mund. Ich immer noch völlig verdattert, rat-terte sie los: „Danke! Ich wusste, dass dir das gefallen würde! DANKE!!!“ Völlig aus dem Häuschen hüpfe sie zur Tür, in den Gang und diesen dann hinunter… Sie hatte die Tür nicht geschlossen und so hörte ich, wie sie in Ihrem…. ich nenne es mal Wahn, etwas umschmiss. Aus dieser Nummer raus zu kommen würde wohl nicht so leicht werden.
Nur wenige Sekunden später kam Väterchen Frost zu Tür rein. Natürlich war es nicht der russische Weihnachtsmann in höchsteigner Person. Es war kein geringerer als der Mächtigste Sekretär der Welt! Aber mit seinem Eintreten war die Temperatur sicher um 10 Grad gesunken. „Ich weiß, was Sie sagen möchten. Man sollte nicht mit den Leuten zusammen sein, mit denen man arbeitet. Und unter normalen umständen hätten Sie sicher Recht. Aber sie sind an mich geraten. Das ist kein normaler Um-stand. Ich liebe diese Frau über alles. Sie ist klug, witzig und .. ich mein schauen sie sich doch an… Außerdem, und das ist noch viel wichtiger: Ich würde nie, nie, nie das Leben von Mitglieder oder untergebenen gefährden um jemand anderen zu bevorzu-gen! In meiner 12-jährigen Dienstzeit sind einige Männer gestorben. Widrige Umstän-de, Fehlentscheidungen, Bürokratie. Aber nie habe ich Leuten den Vorzug gegeben. Und ich werde jetzt damit nicht anfangen. Das mag hart klingen, aber niemandsleben ist es wert andere dafür sterben zu lassen! Und Lara würde das auch nicht gutheißen! Das können Sie gerne auch wortwörtlich so weiterleiten!“
mfg CIA JOE
Danke an SLP Design für den Avatar!
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