Kapitel 63 - Der deutsche Spanier

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  • „Sind Sie Tom Cooper, der Emergency Commander?“ „Interessant, dass Sie das fragen. Immerhin sprechen Sie doch mich an.“ „Als ich Sie so sah… Wollte ich sicher sein. Kam mir dann doch etwas jung vor.“ „Sie sehen kaum älter aus. … … Wie heißen SIE überhaupt?“ „Ich bin Pablo Woods. Ich hatte aber in der Tat gehofft, Sie irgendwann mal zu treffen. Sie müssen wissen, ich habe einige Informationen, die ich nicht jedem geben will.“ „Kein Thema, wir schützen sie. Was haben Sie denn?“ „Ach, wissen Sie. Schützen, das kann ich gut selbst. Ich bin ein Ex SEAL. Und dann noch ein bisschen DIA… Falls sie den Laden nicht kennen: Defense Intelligence Agency. Wurde aber mit EMO Gründung dicht gemacht. Bin zwar schon lange raus aus dem Geschäft, aber ich hab immer noch paar Tricks drauf.“ „Aber?“ „Nun Mr. Cooper, ich rede ger-ne mit Leuten…. Die, sagen wir, mir gefallen.“ „Gut, damit habe ich kein Problem. Ich…“ „Ja, sie haben jetzt Feierabend. Ich werde Sie auch nicht länger belästigen. Hätten Sie zufällig eine Karte, damit ich sie anrufen kann?“ Ich fummelte mit einer Hand, immer schön darauf bedacht die andere vom Körper weg zu halten um kein Eis auf den teuren Anzug zu kleckern, die Karte aus dem Jackett. Kaum aber streckte ich sie dem Mann, der ausgesprochen athletisch aussah und auch gut als Weinbauer durchgehen hätte können, die Visitenkarte entgegen, ging hinter mir jemand vorbei, dieser jemand stieß mich, und nicht nur ein bisschen. Während ich mit dem Gleichgewicht an der Hafenkante kämpfte, nahm „Pablo“ das Kärtchen und verschwand. Ich verschwand auch, jedoch in eine ganz andere Richtung. Nämlich unaufhaltsam in Richtung Brackwasser. Nur einen Wimpernschlag später konnte man es platschen hören und mindestens ein Dutzend Leute konnten einen Anzugträger im Wasser strampeln sehen. Naja… So etwas musste man mit Fassung tragen. Zugegeben, in dem Augenblick, in dem man wasserspeiend und triefend wieder an Land klettert ist das schwierig. Immerhin konnte ich sagen: Das war nicht im Dienst passiert. Die Laune auf ein Eis, war mir aber vergangen.

    Etwas missgelaunt fuhr ich dann, leider in einem sehr ruppigen Fahrstil, nach Hause. Immerhin erwarteten mich dort ein warmes Essen und eine heißblütige Mexikanerin. Als ich an diesem Abend einschlief, wurde ich wieder an die schwarzen Wolken erin-nert, die da auf mich zu kamen.

    Am nächsten Morgen kündigte sich das Unheil bereits in Form eines Gewitters an. Ich wachte vor Lara auf und erhob mich dann auch direkt. Fasziniert vom Schauspiel der Blitze, stand ich einen Moment still und ich lauschte den Regen, der gegen das Fens-ter prasselte. Ich konnte hinter mir die schönste aller Frauen sachte atmen hören. Das krachen eines besonders heftigen Donners holte mich aus diesem Moment des Abtauchens zurück und ich verließ das Schlafzimmer um in der Küche erst einmal ei-nen Kaffee aus der Maschine zu lassen. Während der Automat sein Werk begann, führte mich meine morgendliche Runde, über das stille Örtchen zur Tür, wo ich dem Briefkasten die Zeitung abnahm. Mein Blick fiel auf meinen Wagen, der im Regen stand. Immerhin eine Gratiswäsche, dachte ich bei mir. Mit einem Stopp bei meinem Tab beendete ich den Rundgang durch das Haus. Ich sah, dass es nichts Neues gab, was ungemein beruhigend war. Dann ging ich wieder zum Kaffeeautomat. Dieser hat-te sein Meisterwerk, einen Cappuccino, so eben beendet, als Lara das Schlafzimmer verließ. Im vorbei gehen hauchte sie mir einen Kuss zu. Dann verschwand sie im Bad und man konnte hören wie Wasser in die Wanne lief. Als mein Schatz eine dreiviertel Stunde später wieder aus dem Bad kam, perfekt gestylte, war ich gerade bei meiner ersten „richtigen“ Tasse Kaffee. Außerdem hatte ich Rührei mit Speck gemacht und dazu Toast. Während das dynamische Duo sich für den Tag stärkte, witzelten wir ein wenig. Meine Anspannung verschwand.

    Um Punkt 9 Uhr 12 verließen Lara und ich das Haus. Fast schweigend fuhren wir zum Lake Constanze International Airport. Dort würden wir uns mit Erim Achman, dem Vice Commander für Medizinische Fragen sowie mit Paul McWabbel treffen. Das war das „Empfangskomitee“. Um 10 Uhr und 2 sollte Flug 209387 aus New York eintreffen. Um 10 Uhr 2 und 19 Sekunden setzte die Boing 848 auf der Landebahn auf. Die Zeit verging und um 10 Uhr 37 verließ ein ziemlich braun gebrannter, sportlich-elegant gekleideter Mann, den Zoll. Hätte man es nicht gewusst, hätte man ihn vielleicht für einen Surfbrettvertreter gehalten. So war er für mich nur ein lahmer Bürokrat. Aller-dings konnte ich links von mir, wo Lara stand, einen schmachtend anerkennenden Blick erkennen. Ich wusste es… Das konnte was geben. Hoffentlich würde ich mich nicht zu etwas hinreißen lassen, was ich später bereuen würde. So war das mit den Frauen… Feme fatal.

    Der Mann kam mit wippenden Schritten auf uns zu. Er grinst über das ganze Gesicht und sagte dann: „Sie müssen vom Emergency Office sein. Ich bin Fabio Sanchez.“ Ich dachte mir: Der Mann, der in Amerika lebt, spricht wie ein Deutscher und aus sieht wie ein Spanier… Ich setzte ein zuckersüßes Grinsen auf und sagte: „Angenehm. Wie ich heiße wissen Sie ja bereits…“ Das brachte mir prompt wieder einen Knuff von Lara ein…
    mfg CIA JOE
    Danke an SLP Design für den Avatar!

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