Es war nun halb zehn. Es war nichts los. Am zweiten Arbeitstag. Was hatte ich erwartet? Verfolgungsjagten? Schießereien? Oder Mord ohne Ende? Sah so aus.
Mir jedenfalls war totlangweilig. So bastelte ich einen Papierflieger und versuchte ihn McWabble durch das Fenster an den Kopf zu werfen. Das ging daneben.
„Was tun sie da? Sie verschwenden Papier, das ist Verschwendung!“ Asuka Peng, 21 Jahre. Sie war mit den neuen Bestimmungen zum Umweltschutz großgeworden.
„Machen sie sich keinen Kopf. Früher wurde viel mehr Papier verschwendet. Lesen sie zum Beispiel mal unser altes Steuerrecht in der Bibliothek. Das ist Papierverschwendung. Und heute ist es sogar öffentliches Kulturgut!“, sagte ich zu ihr.
Dann versank wieder alles in Schweigen.
Und ich holte meinen Flieger zurück und versuchte es erneut. Ich warf und – das Telefon schrillte. Ich ließ den Flieger aus den Augen und hob ab.
„Tom Cooper, Emergency Commander.“
„Hallo, mein Name ist Emergency Security Officer Carl Müller, wir haben etwas das Sie und Ihr Team sich ansehen sollten!“
Ah, herrlich ein guter alter deutscher Nachname. Das war Kultur.
„Ist gut, wir kommen.“
Währenddessen hatte mir ein „Autsch“ bestätigt, das ich getroffen hatte.
Ich nahm also meine Waffe und mein Sakko und stand auf. Als ich nun aus der Tür trat, fragte mich McWabble:
„Was sollte das den jetzt?“
„Sie wecken“ entgegnete ich, „Es gibt einen Einsatz. Es wurde ausdrücklich nach dem EMO-Team verlangt. Also alle mitkommen.“
In der Eingangshalle ließ ich mir eine E-Notiz der Leitstelle mit genaueren Angaben zu Art des Einsatzes, sowie Ort usw. geben.
Dann ging ich in die Tiefgarage. Dort standen vier identische Dienstwagen von Chevrolet in schwarz. Echte „Hingucker“, das war es also was das EMO unter „unauffällig“ verstand…
Die anderen waren bereits eingestiegen. Nun warfen alle gleichzeitig Sirene und Blinklicht an. Das war einerseits beindruckend, andererseits aber auch laut.
Wieder hatte ein Stück deutsches Kulturgut weichen müssen. Das gute alte Martinshorn hatte dem Amy SoSi Platz gemacht. Und darüber waren wohl nicht alle so erfreut. Hatte ich zu mindestens in diesem Online Fallbeispiele Forum gelesen.
Ab ging es. Erst zwei Autos, dann meins und hinter uns folgte ein weiterer Chevrolet und ein Krankenwagen. Eine beeindruckende Kolonne.
Als wir so durch die Stadt fuhren, sah ich immer wieder Kinder winken. Ich winkte zurück, obwohl sie mich nicht sehen konnten. Die Scheiben waren verspiegelt.
Solange, bis wir da waren, funkte ich.
„Adler 1-1 an Adlerhorst, kommen“
„Adlerhorst hört, sprechen Sie“
„Fahren Einsatz, Reichenau Kloster!“
„Verstanden 1-1. Ende.“
„Verstanden, Ende und Aus.“
Man solle nur nicht denken ich sei ein unverantwortlicher Fahrer. Nein, denn ich fuhr gar nicht.
Nach weiteren 3 Minuten rasender Kolonnenfahrt erreichten wir die Einsatzstelle. Dort blinkte und blitzte es bereits. Männer in Ganzkörperschutzanzügen liefen umher und sicherten Spuren.
Wir stiegen aus. Manuela Venamus und CSI Paul McWabble gingen sofort an die Arbeit.
Ich und Lara näherten uns vorsichtig. Dabei mussten wir leider auch an den Presseleuten vorbei. Da diese wegen diverser Stellwände nichts sehen konnten, wandten sie sich nun an mich.
Natürlich ging die große Fragerei gleich los. Als mir dann ein Mikro unter die Nase gehalten wurde gab ich einen unmissverständlichen Kommentar: „Ihr Medienleute seit echte Geier. Hier ist ein Mensch gestorben. Und ihr? Habt nichts Besseres im Sinn als eine Sensationsstory zu bekommen.“
Damit trollte ich mich. Manuela kam auf mich zu. Währenddessen ließen mich die Stellwände nichts gute Ahnen.
„Und?“, fragte ich Manuela, knapp.
„Ist ne ziemliche Sauerei“, bestätigte sie meine Ahnungen.
Seufzend trat ich hinter die Wände. Was ich sah war zu viel. Ich trat wieder hervor und übergab mich. Hinter der Wand hörte ich kurz Gekicher.
„Was ist so lustig? Dem armen ist das schlimmste passiert, er ist gestorben, und ihr lacht?
„Sorry“ meinte Lara, während sie den Grund für das Gekicher bezeichnete. Es war ein ca. 5 cm langes etwas. Ich wandte mich nun, immer grüner werdend, dem Rest der Leiche zu. Autsch. Das sah schmerzhaft aus. Sämtliche Teile die irgendwie abgestanden hatten waren abgetrennt. Nun wurde mir auch klar was dies für ein Stück Mann war… Frauen… Würg.
„Das alles wurde vermutlich sehr schnell hintereinander abgeschnitten. Er lebte noch als es passierte. Vermutlich zwischen 2 und 3 Uhr heute Nacht.“ Diesen schnellen Bericht lieferte mir die Professorin.
Dann kam Coby Lawrence zu mir, dabei hatte er den Abt.
„Er hat die Leiche gefunden.“
„Herr Abt, wie heißen sie?“
„Ich… heiße Konrad.“ Das war alles was er sagte. Er war sichtlich mitgenommen. Als ich wieder zu einer Frage ansetzte fügte er noch hinzu: „Sie sind nicht gläubig?
„Nein“, antwortete ich wahrheitsgemäß, zu viel Krieg und Kummer haben mir den Glauben genommen.
„Ich verstehe Sie, aber Sie haben Unrecht. Ihm ist nichts Schlimmes passiert. Er ist nun an einem besseren Ort.“
Vielleicht stimmte das sogar…
Mir jedenfalls war totlangweilig. So bastelte ich einen Papierflieger und versuchte ihn McWabble durch das Fenster an den Kopf zu werfen. Das ging daneben.
„Was tun sie da? Sie verschwenden Papier, das ist Verschwendung!“ Asuka Peng, 21 Jahre. Sie war mit den neuen Bestimmungen zum Umweltschutz großgeworden.
„Machen sie sich keinen Kopf. Früher wurde viel mehr Papier verschwendet. Lesen sie zum Beispiel mal unser altes Steuerrecht in der Bibliothek. Das ist Papierverschwendung. Und heute ist es sogar öffentliches Kulturgut!“, sagte ich zu ihr.
Dann versank wieder alles in Schweigen.
Und ich holte meinen Flieger zurück und versuchte es erneut. Ich warf und – das Telefon schrillte. Ich ließ den Flieger aus den Augen und hob ab.
„Tom Cooper, Emergency Commander.“
„Hallo, mein Name ist Emergency Security Officer Carl Müller, wir haben etwas das Sie und Ihr Team sich ansehen sollten!“
Ah, herrlich ein guter alter deutscher Nachname. Das war Kultur.
„Ist gut, wir kommen.“
Währenddessen hatte mir ein „Autsch“ bestätigt, das ich getroffen hatte.
Ich nahm also meine Waffe und mein Sakko und stand auf. Als ich nun aus der Tür trat, fragte mich McWabble:
„Was sollte das den jetzt?“
„Sie wecken“ entgegnete ich, „Es gibt einen Einsatz. Es wurde ausdrücklich nach dem EMO-Team verlangt. Also alle mitkommen.“
In der Eingangshalle ließ ich mir eine E-Notiz der Leitstelle mit genaueren Angaben zu Art des Einsatzes, sowie Ort usw. geben.
Dann ging ich in die Tiefgarage. Dort standen vier identische Dienstwagen von Chevrolet in schwarz. Echte „Hingucker“, das war es also was das EMO unter „unauffällig“ verstand…
Die anderen waren bereits eingestiegen. Nun warfen alle gleichzeitig Sirene und Blinklicht an. Das war einerseits beindruckend, andererseits aber auch laut.
Wieder hatte ein Stück deutsches Kulturgut weichen müssen. Das gute alte Martinshorn hatte dem Amy SoSi Platz gemacht. Und darüber waren wohl nicht alle so erfreut. Hatte ich zu mindestens in diesem Online Fallbeispiele Forum gelesen.
Ab ging es. Erst zwei Autos, dann meins und hinter uns folgte ein weiterer Chevrolet und ein Krankenwagen. Eine beeindruckende Kolonne.
Als wir so durch die Stadt fuhren, sah ich immer wieder Kinder winken. Ich winkte zurück, obwohl sie mich nicht sehen konnten. Die Scheiben waren verspiegelt.
Solange, bis wir da waren, funkte ich.
„Adler 1-1 an Adlerhorst, kommen“
„Adlerhorst hört, sprechen Sie“
„Fahren Einsatz, Reichenau Kloster!“
„Verstanden 1-1. Ende.“
„Verstanden, Ende und Aus.“
Man solle nur nicht denken ich sei ein unverantwortlicher Fahrer. Nein, denn ich fuhr gar nicht.
Nach weiteren 3 Minuten rasender Kolonnenfahrt erreichten wir die Einsatzstelle. Dort blinkte und blitzte es bereits. Männer in Ganzkörperschutzanzügen liefen umher und sicherten Spuren.
Wir stiegen aus. Manuela Venamus und CSI Paul McWabble gingen sofort an die Arbeit.
Ich und Lara näherten uns vorsichtig. Dabei mussten wir leider auch an den Presseleuten vorbei. Da diese wegen diverser Stellwände nichts sehen konnten, wandten sie sich nun an mich.
Natürlich ging die große Fragerei gleich los. Als mir dann ein Mikro unter die Nase gehalten wurde gab ich einen unmissverständlichen Kommentar: „Ihr Medienleute seit echte Geier. Hier ist ein Mensch gestorben. Und ihr? Habt nichts Besseres im Sinn als eine Sensationsstory zu bekommen.“
Damit trollte ich mich. Manuela kam auf mich zu. Währenddessen ließen mich die Stellwände nichts gute Ahnen.
„Und?“, fragte ich Manuela, knapp.
„Ist ne ziemliche Sauerei“, bestätigte sie meine Ahnungen.
Seufzend trat ich hinter die Wände. Was ich sah war zu viel. Ich trat wieder hervor und übergab mich. Hinter der Wand hörte ich kurz Gekicher.
„Was ist so lustig? Dem armen ist das schlimmste passiert, er ist gestorben, und ihr lacht?
„Sorry“ meinte Lara, während sie den Grund für das Gekicher bezeichnete. Es war ein ca. 5 cm langes etwas. Ich wandte mich nun, immer grüner werdend, dem Rest der Leiche zu. Autsch. Das sah schmerzhaft aus. Sämtliche Teile die irgendwie abgestanden hatten waren abgetrennt. Nun wurde mir auch klar was dies für ein Stück Mann war… Frauen… Würg.
„Das alles wurde vermutlich sehr schnell hintereinander abgeschnitten. Er lebte noch als es passierte. Vermutlich zwischen 2 und 3 Uhr heute Nacht.“ Diesen schnellen Bericht lieferte mir die Professorin.
Dann kam Coby Lawrence zu mir, dabei hatte er den Abt.
„Er hat die Leiche gefunden.“
„Herr Abt, wie heißen sie?“
„Ich… heiße Konrad.“ Das war alles was er sagte. Er war sichtlich mitgenommen. Als ich wieder zu einer Frage ansetzte fügte er noch hinzu: „Sie sind nicht gläubig?
„Nein“, antwortete ich wahrheitsgemäß, zu viel Krieg und Kummer haben mir den Glauben genommen.
„Ich verstehe Sie, aber Sie haben Unrecht. Ihm ist nichts Schlimmes passiert. Er ist nun an einem besseren Ort.“
Vielleicht stimmte das sogar…
mfg CIA JOE
Danke an SLP Design für den Avatar!
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Miraculix -
"Die anderen waren bereits eingestiegen. Nun warfen alle gleichzeitig Sirene und Blinklicht an." In der Tiefgarage .... wen wollen die den Aufmerksamm machen?