Kapitel 85 - Folgen eines Sturmes

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Wir stapften nun zurück zur Arbeitersiedlung, was deutlich angenehmer war, nun da der Sturm sich gelegt hatte. Am Rand des Kraters hatte man zum ersten Mal einen Blick über die Ansiedlung. Das Gebäude der Vereinigten Welt stand sogar noch weiter von allem anderen als gedacht. Irgendwie traurig, dass die Vereinigte Welt sich hier oben quasi verstecken musste. Der Offizier war neben mich getreten und bemerkte meinen wehmütigen Blick. „Ich weiß, dass sie für die VE brennen, Tom… Auch ich bin nicht glücklich über die Situation hier oben. Vielleicht können SIE mir ja helfen das zu ändern?“ „Wie meinen Sie das, Geoff?“ „Na…“, meinte er, „Sie kenne das doch sicher… Also Politiker gibt man sowieso nicht gerne zu, wenn etwas falsch läuft. Und den Bossen der hier tätigen Unternehmen geht es nur um deren Profit. Was auch die Auslöser für die Unruhe hier oben und die Unzufriedenheit ist. Aber den Leuten hier oben, finde ich, muss geholfen werden. Immerhin tun sie etwas sehr… sehr wichtiges für die irdische Zivilisation.“

    Er blickte mich erwartungsvoll an. Ich ließ meinen Blick über die friedliche Kolonie gleiten. Dann blickte ich zu ihm und setzte an: „Keine Versprechungen… Aber ich werde sehen ob ich etwas tun kann. Ich bin zwar noch nicht der dickste Fisch im Teich aber auch ich verfüge über ein paar Kontakte. Soll natürlich nicht zu optimistisch klingen…“ „Ach Tom… Mehr erwarte ich gar nicht. Das ist schon mehr als seit langem für die hier oben getan wurde.“
    Damit traten wir den Weg nach unten zum Fuße des Einschlagkraters an. Es dauerte bei weitem nicht so lang wie das Hinauflaufen.
    Als wir zum Gebäude der UN gekommen waren und ich die Offiziersmesse, welche unser aktuelles Gastzimmer war, betrat lag Lara fröhlich auf einem der beiden Feldbetten die vorbereitet worden waren. Immerhin nicht Luxuslevel 10… Als ich über die Schwelle trat winkte sie mir zu. Da sie so fröhlich war aber, dank der Hormonellen Situation auch unberechenbar, entschied ich sie nicht auf ihre Shopping Tour anzusprechen. Stattdessen fragte ich: „Hey mein Schatz! Alles klar bei dir?“ Sie antwortete mir: „Ja… Nur etwas müde… Ich werde wohl gleich schlafen.“ Wie mir auffiel hatte sie sich bereits bettfertig gemacht. „Okay, ich werde mich dann auch fertigmachen.“ Nach meiner Antwort kuschelte sie sich in ihr Kissen und beobachtete mich wie ich umzog. Bis ich allerdings zu ihr ins Bett kam war sie bereits eingeschlafen. Ich war also entsprechend vorsichtig. Nachdem ich geprüft hatte ob mein Wonneproppen ordentlich zugedeckt war knipste ich das spärliche Licht aus und es dauerte nicht lange bis schlief.
    Ein paar Tage später wachte ich wieder einmal auf. Irgendwie hatte ich bereits beim Aufstehen so ein Gefühl, dass es kein guter Tag werden würde. Meine Frau lag neben mir und schlief noch. Eine Strähne hing ihr ins Gesicht. Durch die Bewegung der Haare konnte ich ihren Atemrhythmus beobachten. So blickte ich eine Weile auf sie herab.
    Plötzlich regten sich meine Instinkte. Jemand beobachtete uns von der Tür aus. Ich machte einen katzenartigen Satz. Innerhalb eines Momentes war ich auf den Beinen und blickte direkt zum Beobachter.
    Es war einer der Soldaten. Er hatte bis eben unschlüssig da gestanden und sich überlegt ob er die wichtigen Gäste stören sollte oder nicht. Ich hatte ihm diese Entscheidung abgenommen und er wich für eine Sekunde zurück. Dann jedoch nahm er Haltung an und grüßte.
    „Sir, Major Bail würde gerne mit Ihnen sprechen! Sobald wie möglich, Sir!“ Ich hob die Augenbrauen und fragte: „Wissen Sie etwas, …“ Ich stockte für einen Moment um den Namen und den Dienstgrad des Mannes zu erfahren. Ein Blick auf seine Uniform verriet mir, dass er Mumar Yussuf hieß und ein Service Man zweiter Klasse war. „… Service Man Yussuf?“ „Dazu kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben. Es mangelt mir an Informationen“, antworte er.
    Ich schnappte mir also ein paar Sachen um mich einigermaßen vernünftig anziehen zu können und dann folgte ich ihm in das untere Stockwerk. Der Soldat führte mich ihn einen Art Kontrollraum. Dort konnte ich den Kommandanten der Einrichtung mit einem Funker sprechen sehen.
    Service Man Second Class Mumar Yussuf salutierte vor seinem Chef, dann erklärte er das er mich mitgebracht hatte. Mit einem Nicken entließ der Major seinen Untergebenen. Dieser ging daraufhin grüßend an mir vorbei und verließ den Raum.
    „Tom“, grüßte Major Bail. Gespannt gab ich zurück: „Was gibt es so interessantes?“ „Nun… Wir haben eine Nachricht von der Erde erhalten. Sie mögen bitte so schnell als möglich zurück… ich mag sagen ‚eilen‘…“ Ich mochte einen erstaunten Gesichtsausdruck aufgesetzt haben, denn er ergänzte: „Irgendsoeine Seuchengesichte… Level Emergeny Commander. Definitiv über meiner Gehaltsstufe…“
    Oh man… Da hatte mein Gefühl sich also wieder mal bestätigt… Und wie sollte man das Lara beibringen. Sie hatte sich sooo auf diese Reise gefreut und nun sollten wir auch noch einige Tage früher zurückkehren.
    Geoff riss mich aus meinen Träumen. „In wenigen Stunden startet bereits wieder eine Rakete, daher habe ich sie so früh holen lassen. Es wäre noch möglich Sie zu ‚verfrachten‘“ Ein leichtes lächeln umspielte dabei sein Gesicht. Ich blickte ihn an und sagte einfach nur: „Dann auf.“
    Meine Frau hatte die Nachricht doch besser verkrafte. Als Medizinerin interessierte sie eine Seuche natürlich. Und so starteten wir wenig später wieder gen Heimat… Erde wir kommen!
    mfg CIA JOE
    Danke an SLP Design für den Avatar!

    40.428 mal gelesen