[Kapitel 3] Erst einmal Ruhe

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Wir konnten nicht wie erwartet landen, sondern mussten uns vom Hubschrauber abseilen, da die Rauchschwaden es nicht ermöglichten Frank runter zugehen. Es war lange her, als ich mich das letzte Mal abgeseilt hatte aber ich hatte immer noch die Handgriffe drauf. Es lief alles gut, bis auf eine kurze Stelle. Ich war circa noch 10 Meter vom Boden entfernt, da bekam der Hubschrauber eine Turbulenz hab. Marshall und ich gerieten plötzlich wie ein Pendel in Schwung. Zum Glück konnten wir uns rechtzeitig fest genug halten. Als wir beide dann endlich auf dem Boden angekommen waren, atmeten wir erst einmal tief ein. Doch viel Zeit verblieb uns nicht, denn dann kamen schon direkt die ersten Agents auf mich zu. »Commander!« Der Agent salutierte kurz. »Gut dass Sie endlich da sind. Hier herrscht das totale Chaos« meinte eine junge Frau, maximal 25 Jahre jung und sicherlich noch nicht so lange dabei, was ihr übertriebener Respekt vor mir zeigte. »Ja das kann ich sehen« kam genervt von mir zurück. Es tat mir im selben Augenblick leid, dass ich so unfreundlich zu der jungen Agentin war aber im Moment brauchte ich Informationen die ich nicht schon selbst hatte. Die Agentin merkte dies und zuckte zusammen. »Entschuldigung! Natürlich folgen Sie mir zu der mobilen Einsatzleitung. « Ich nickte und folgte ihr schweigend. Dabei schaute ich mich um, um die Situation auf mich wirken so lassen.

    Anscheinend waren wir nicht an einem Ort wo einer der Bomben hochgegangen war. Hätte es nicht diesen rötlichen Schein von der untergehenden Sonne und den Bränden gegeben, hätte man meinen können hier wäre noch alles in Ordnung. Dem war aber nicht so wie ich unmittelbar feststellen musste als man mich aus meinen Gedanken riss.

    Gefühlte tausend Leute wollten tausend Dinge von mir als ich ein großes Zelt betrat, was die provisorische mobile Einsatzleitung war, bis die großen speziellen LKWs mit den speziellen Abrollbehältern kommen würden. Solange musste aber das Zelt herhalten. Ich brauchte erst eine kurze Zeit um mich zu sortieren aber die Anfragen wollten nicht aufhören. Von der linken Seite wurde ich wegen einer Pressemitteilung gefragt, auf der anderen Seite wollte man von mir wissen wie wir die eintreffenden Einsatzfahrzeuge einteilen sollten. Von hinten kam dann ernsthaft die Frage, was ich denn hier machen würde, sie hätten doch alles im Griff und von vorne belagerten mich gleich 2 Vize Commanders. Dann konnte ich nicht mehr an mich halten und schrie »RUHE!!! « Schlagartig wurde es mucks-mäuschen still im Zelt. Mich starten unzählige Augenpaare gespannt an. Sofort fühlte ich mich unbehaglich und wünschte mir dieses „Ruhe“ nie geschrien zu haben. Doch jetzt musste ich irgendwas sagen. Also besann ich mich und versuchte selbstsicher zu wirken.

    »Erst einmal bitte ich alle Ruhe zu bewahren. Ich weiß, für alle Beteiligten ist das hier einfach viel zu anspruchsvoll und stressig. Dieser Einsatz wird und tut es sicherlich jetzt schon alles von uns verlangen. Deswegen ist es das Wichtigste, kühlen Kopf zu bewahren und die Notfallpläne für solch ein Ereignis durchzuarbeiten. Wir haben sie nicht umsonst, also werden wir uns alle strikt daran halten. « Ich versuchte diese ganze hektische Meute zu beruhigen. Denn aufgewühlte und unkonzentrierte Einsatzkräfte konnte ich im Moment nicht gebrauchen. Dann sprach ich weiter um den Anwesenden zu erzählen was meine Aufgabe sein würde. »Ich bin nur hier um das Ganze zu beaufsichtigen und um nur weltbewegende Anweisungen zu geben. Auch ohne mich können die Notfallpläne eingehalten werden. Deswegen will ich nur mit Informationen der Dringlichkeitsstufe 4 und 5 versorgt werden. Man wird mich die ganze Zeit hier finden oder wenn die richtige mobile Einsatzleitung aufgebaut dort im großen Einsatzleitcontainer. « Alle nickten und nahmen ihre Arbeit wieder auf. Doch was unbezahlbar war, war die Stille die ich nun hatte. Keiner wollte mehr etwas von mir, außer, natürlich, Marshall. Er hielt mir ein Blatt vor das Gesicht und wedelte damit ganz aufgeregt.
    Tu dolor es mi dolor y mi dolor es tu dolor.

    11.947 mal gelesen