Kapitel 77 – Ich schrei am lautesten!

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  • Im Zimmer wurde es unvermittelt still. Aber ich brüllte mit unverminderter Lautstärke weiter: „BLOß WEIL SIE GELD HABEN, HEIßT DAS NICHT, DASS SIE JETZT UNS SAGEN KÖNNEN WO’S LANG GEHT. IMMERHIN IST ES DOCH IHR LAND, DASS SICH NOCH IMMER WEIGERT MENSCHENRECHTE ZU ACHTEN. DARF ICH DORT AUCH SO LAUT BRÜLLEN, WENN ICH HILFE BRAUCHE?“ Der Mann schrumpfte quasi direkt mal um 10 Zentimeter. Dann sagte er, immer noch mit Trotz in der Stimme: „Wenn ich nach Ihnen verlange, dann müssen Sie mir aber helfen. Ich kenne meine Rechte.“ Stimmt… Wenn jemand nach den Gesetzen der UN nach einem Emergency Commander verlangte, dann hatte dieser prinzipiell auch das Recht. Allerdings hatte man immer auch einen Ermessensspielraum. Ich konnte zum Beispiel ablehnen, wenn jemand mich wegen einem entlaufenen Hund rief. Außerdem konnte ich auch für diese eine Sache jeweils einen Vertreter entsenden. Schwere Wirtschaftskriminalität war meistens etwas das man Fachleuten überließ. Daher antwortete ich: „Ja, dieses Recht haben Sie. Hier bin ich, also schießen Sie los. Auch wenn sie es sicher alles schon den Kollegen erzählt haben….“

    „Also gut… *grmpf*… Ich stand dort am Fenster und blicke nach unten zu meinen Kindern die spielten. Auf einmal kam… Kam ein grüner Transporter… Ich denke es war ein Päcker der 2. Generation… … *seufz* Er kam von rechts und fuhr an dem Stein der Fahrzeuge am Weiterfahren hindern sollte, dann…..“ Es fiel ihm sichtlich schwer weiter zu reden, daher unterbrach ihn an dieser Stelle: „Lassen Sie sich Zeit. Es ist nicht leicht über solch ein Ereignis zu sprechen.“ Und diese Zeit nahm er sich dann auch… Es dauerte über eine Minute bis er den inneren Kampf ausgefochten hatte. „… dann gaben sie Gas. Mein Bodyguard, Jet, wollte auf den Wagen zu feuern, aber er… … *langer seufzer…*… er hatte keine Chance. Er wurde umgefahren und es war schrecklich mit anzusehen. Einer, ich denke das es ein Mann war, stieg aus und richtete die Waffe auf Mimi, das Kindermädchen. Ein weiterer packte sich meine Tochter Mai. Als sie im Wagen war schnappte sich der Kerl mit der Waffe meinen Sohn Lee. Ich denke der Mann war sehr kräftig, denn Lee ist 6 und hat schon den braunen Gürtel in Karate müssen Sie wissen…“

    Was er weiter sagen sollte wusste er offenbar nicht, daher sagte ich: „Vielen Dank, Mr. Hu. Sie haben offenbar eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe.“ Die Angaben des Mannes waren wirklich sehr detailliert. Aber bei Chinesen war das nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches. „Bleiben Sie erstmal hier, Mr. Hu. Ruhen Sie sich etwas aus. Falls Ihnen noch etwas einfällt wenden Sie sich an einen der Officer vor der Tür.“

    Damit bedeutete ich Lara, mit zu kommen. König hatte bereits an der Tür gewartet und fragte mich nun: „Was sollen wir wegen der Beleidigung am Telefon machen….?“ Ich überlegte… Eigentlich mochte ich den Mann nicht besonders. Aber andererseits war es klar, dass er am Telefon unter hohem psychischen Stress gestanden hatte. Daher entschied ich: „Lassen Sie es gut sein. Ich werde Ihn später überreden sich persönlich zu Entschuldigen. Aber jetzt möchte ich mich gerne unten umsehen.“ Lara ließ sich zusammen mit König etwas zurück fallen und sagte dann doch noch so laut, dass ich es hören konnte: „Sieht so aus, als übernimmt er den Fall…“ Ich blickte zurück und sie grinste spitzbübisch. Ich blinzelte ihr grinsend zu und dann erreichten wir den Aufzug. Ich staunte immer noch über dieses edle Teil.

    Draußen war allerhand los. Tatorttechniker sicherten Spuren. Polizisten sicherten den Tatort. Vor allem tiefer im Park waren viele Leute unterwegs die natürlich neu-gierig waren, was da wohl los war. Hinter mir konnte ich jemanden fluchen hören, was ich allerdings erst einmal ignorierte. Ich sah mich lieber genau um. Interessant waren vor allem die Reifenspuren. Ich ließ mir von einer Technikerin, die gerade et-was in einem Wagen verstaute, ein paar grüne Gummihandschuhe geben. Während ich noch darüber nachdachte, ob das wohl Zufall war, dass auch der Wagen der Entführer grün gewesen war, drehte sich die Frau um. Nun… Sie hatte zwei… ähm… ähm… gigantische sekundäre Geschlechtsmerkmale. Lara würde mir auf der Rückfahrt erklären, dass meine Augen die Augenhöhlen verlassen hatten. Um aber in dieser Situation schlimmeres zu verhindern gab sie mir einen Tritt in die Kniekehle, was wie ich anmerken will, immer ziemlich gemein ist. Unvorbereitet wie ich war, hatte ich keine Chance, ich knickte ein und verneigte mich förmlich vor diesem Glockenturm von Frau.

    Diese machte natürlich ein überraschtes Gesicht. Hinter mir brach schallendes Gelächter los und jeder drehte sich zu uns um, sodass bald der gesamte Platz in schallenden Gelächter unterging… Eine gefühlte halbe Ewigkeit später klopfte Lara mir dann auf die Schultern und half mir auf. Leicht errötet küsste ich Lara auf die Wange womit sie sich allerdings natürlich nicht zufrieden gab. Da ich aber wusste, was passieren würde, wenn Lara erstmal richtig los legen würde, wehrte ich sie ab und vertröstete Sie auf später.

    Dann endlich konnte ich mir die Reifenspuren ansehen. Ein Officer hatte gerade ein paar Fotos geschossen, sodass ich mich ausbreiten konnte. Glücklicherweiße war das Gras recht feucht gewesen. So hatte das schwere Fahrzeug deutliche Spuren hinter-lassen. An der Stelle, an der der Wagen zum stehen gekommen war, gab es auch einige undeutliche Fußspuren. Ich sprach einen vom CSI darauf an. „Das ist unbrauchbar, oder?“ „Naja… nicht ganz. Man kann zumindest rudimentäre Dinge daraus ableiten. Sehen sie sich nur einmal hier diese Spuren an.“ Dabei deutete er auf einen Fußabdruck links von mir, der seltsam aussah. „Dieser Abdruck wurde vermutlich von paar Herrenlederschuhen mit Absatz in den Boden gedrückt. Beachten Sie nur seine Größe.“ „Mir fällt leider nur nichts auf…. Tut mir Leid.“ „Dieser Fuß hat gut und gerne Größe 51. Wir müssen davon noch einen Abguss machen und vom System ein paar Berechnungen machen lassen, aber das ist definitiv eine heiße Spur. Jemand der so große Schuhe kauft, ist sicher einfach zu finden als jemand mit einer Allerweltsgrö-ße.“ „Hm…. Ok. Vielen Dank, erstmal. Gute Arbeit!“ „Immerhin etwas…“

    „Vergiss die Kameras nicht. Immerhin ist das ein sehr, sehr nobles Hotel. Würde mich wundern, wenn die keine hätten…“, tadelte mich Lara. „Wieso dieser tadelnde Ton, mein Schatz?“ „Weil du selbst immer sagst, erst abwarten bis alle Beweise auf dem Tisch liegen.“ Ach ja… Das waren also die Qualen der Ehe…. Na warte, du Hexe! „Ok, ok… Sehen wir also, was es gibt. ... ...MR. KÖNIG!“, rief ich dem Agenten zu der an der Absperrung mit einem Reporter sprach. Er drehte sich und ich deutete an, dass ich etwas fragen wollte. Er beendete wohl seinen Satz, schüttelte dem älteren Journalist dann die Hände und lief mir entgegen. „Ja, Mr. Cooper?“ „Dieses Hotel hat sicher Kameras“, deutete ich an. Er schlug sich gegen die Stirn. „Ach… Das hätte ich ihnen sagen müssen, einer meiner paar Mitarbeiter sieht sich die Aufnahmen innen bereits an.“ Er winkte einen der Police Officer zu sich, „Paul wird sie zu ihm bringen.“
    mfg CIA JOE
    Danke an SLP Design für den Avatar!

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